Das Auge Gottes – ein kraftvolles Symbol

Das Auge Gottes – ein kraftvolles Symbol

Der Glaube an ein Überwesen, häufig als Gott oder Gottheit bezeichnet, ist allgegenwärtig. Seit es die Menschheit gibt, versuchen wir für alles eine Erklärung zu finden. Diese muss nicht immer rationaler Natur und mit wissenschaftlichen Beweisen belegt sein. Eine Mischung aus Intuition und persönlichen Erfahrungen, führt uns dazu an etwas zu glauben. Dafür gibt es allerlei Symbole und Abbildungen, welche unsere Geschichte prägten. Eines davon ist das „Auge Gottes“ und dieses wird, je nach Kultur, teils unterschiedlich dargestellt. Auch seine Interpretationen variieren. Als Symbol auf gravierten Edelsteinen ist es sehr beliebt. So lässt es sich bspw. als Halskette oder Armband tragen.

Faktencheck in aller Kürze:

  • Das Auge Gottes hat viele Namen
  • Es wird in zahlreichen Kulturen verwendet
  • Seine Wirkungsweise hängt von der jeweiligen Interpretation ab
  • Allgemein steht es für Schutz vor Bösem, Harmonie und Frieden
  • Es findet sich auf Gemälden, Amuletten, Artefakten, Edelstein-Gravuren & mehr

Das Auge Gottes: Symbolik, Glaube & Interpretationen

Eben weil der Glaube an Gott so weit verbreitet ist, konnte er mit den Jahrhunderten eine große Vielfalt entwickeln. Abermals ist von einem allsehenden Auge die Rede. Egal ob christliche, asiatische oder indische Religion: Das Auge Gottes ist immer ein Begriff. Mit den nachfolgenden Abschnitten wollen wir aufklären, was es alles für Auffassungen zu dieser Symbolik gibt. Mit diesem Hintergrundwissen können unsere Leser Ihren Glauben vertiefen und das Auge Gottes in ihren Alltag integrieren.

Das Auge Horus

Reisen wir weiter nach Ägypten. Hier prägte sich schon sehr früh ein intensiver Glaube zu Gottheiten aus. Horus steht für das Lichts (bspw. in Form des Sonnenaufgangs). Sein Horusauge dient als Sinnbild für verschiedene Zwecke. In erster Linie jedoch verkörpert er die ägyptische Gottheit selbst. Seinen magischen Bezug erhielt es durch die Heilung des Lichtgottes Horus. Thot stellte seine Sehkraft wieder her. Es bezieht sich auf das linke Auge von Horus, welches auch als „Mondauge“ bezeichnet wird. Wegen seiner Geschichte verkörpert das Horusauge eine Schutzfunktion. Bis zum Ende der Pharaonenzeit trugen es die Ägypter als Amulett und ließen es sich auf die Haut malen/tätowieren. Um die gewünschte Heilung bei Medizin zu erzielen, nutzten ägyptische Ärzte das mathematische Verhältnis des Auges. So vermuten es Archäologen und Forscher, welche alte Rezepte fanden. Womöglich versuchte man auch einen Heilzauber mit entsprechender Symbolik zu vollführen. Der Glaube an die Wirkung des Horusauge war stark und vielfältig.

Christentum & Judentum – Auge der Vorsehung

Eine umstrittene Interpretation vom Auge Gottes findet man im Christentum. Dort nennt es sich „Auge der Vorsehung“. Also ein allgegenwärtiges Auge, welches alles sieht und wahrnimmt. Es ist von einem Strahlenkranz umgeben, um seine göttliche Aura zu unterstreichen. Aus dem Kranz formt sich ein Dreieck, welches auf die Trinität hindeutet. Zumal die drei Ecken für die „göttliche“ Zahl 3 einstehen. Diese Auffassung vom Auge Gottes entstand nach der Zeit der Pharaonen in Ägypten. Womöglich wurde es von dort übernommen, aber Zusammenhänge konnten Forscher bislang nicht nachweisen.

In der Bibel steht etwas von der Allgegenwart Gottes geschrieben. Die „Augen des Herrn“ wachen über alles und jeden. Auf dem Gemälde „Abendmahl in Emmaus“ verewigte der Künstler Jacopo da Pontormo 1525 das vom Dreieck umschlossene Gottesauge. Fortan erschien es immer wieder in der christlichen und jüdischen Auslegung der Bibel. König Karl II lies 1660 eine Medaille mit dem Auge Gottes prägen. Noch heute können wir es in diversen Kirchen und Kapellen finden.

Hamsa, Hamesh oder Khamsa

An dieser Stelle sein auch die Lehren aus dem Mittleren Osten erwähnt. Dort finden wir ein Hand-Augen-Symbol. Die „Hamsa“, welche auch als Hamesh oder Khamsa bezeichnet wird. Eine schützende Hand, welche sich über dem Menschen öffnet und ihn vor Bösem bewahren soll. Die Hand mit dem sehenden Auge versteht sich deshalb als Glücksbringer, weshalb sie in Zeichnungen, Gemälden und im Alltag der Gläubigen Anwendung findet. Im Islam ist sie als „Hand der Fatima“ bekannt. Abermals mit einem offenen Auge in der Handfläche. Khalil Gibran erschuf das Gemälde „Die göttliche Welt“ und verewigte darin seine Interpretation vom Auge Gottes. Sie darf als etwas moderner bezeichnet werden und entstand im frühen 20. Jahrhundert.

Altes Griechenland & Türkei

In der griechischen Geschichte finden wir ein „ewiges Auge mit weitem Überblick“. Zu finden in der Hymne „An die Sonne“ aus den „Hymnen von Orpheus“. Das Auge symbolisiere die „unsterbliche Liebe, alles suchend, ein Hort des Lichts“. Also wieder viele positive Eigenschaften, welche mit dem allsehenden Auge definiert werden. Es dient zugleich als „getreuer Beschützer, und das Auge der Gerechtigkeit“. In Griechenland sowie der Türkei stoßen wir auf das „Nazar“. Hier sieht man nur das reine Auge und seine Bedeutung ist dieselbe wie bei der Hamsa. Mit der Aufgabe das Böse abzuwehren. Diese Abbildung erscheint in vielfältiger Ausführung auf Ornamenten und Amuletten.

Indien & Nepal

Wie häufig verwendet und weit verbreitet das Gottesauge ist, zeigt auch die Verwendung im asiatischen Raum. Vor mehr als 3.000 Jahren verfasste man dort die „Rig Veda“, einen Sanskrittext. Eines der ältesten Schriftstücke die wir kennen. Mit zahlreichen Hinweisen auf göttliche Wesen, welche mit der Sonne in Verbindung stehen. Darunter auch die Erwähnung vom „Auge im Himmel“. Es steht für die Schöpfung allen Lebens. Es wacht und verschließt seinen Blick niemals. Schon damals wurde also von einer höheren Ebene, einem Wesen und/oder Bewusstsein geschrieben. Mit der Chance, dass auch Menschen dieses erlangen können. Aber das ist nur eine Interpretation und steht keinesfalls direkt im Text. Beim Hindugott Shiva finden wir ein drittes Auge. Es soll eine Symbiose mit dem Stirnchakra eingehen. Dort wo alles Wissen sitzt und sich weiter ansammelt. Somit ein Indiz für mehr Bewusstsein. Je weiser ein Lebewesen ist, desto weniger Übel, Hass und Ignoranz soll es ausleben. Genau jene Vorstellung, welche wir von einem sehr schlauen Menschen haben.

Das Böse hat somit keine Chance, wenn das wachsame Auge in Erscheinung tritt. Shiva und sein drittes Auge gibt es heute mit diversen Schmuckstücken zu kaufen. Der Buddhismus nennt es das „Auge der Welt“, da ein Gott hiermit nicht explizit in Verbindung gebracht wird. Ein nepalesischer Tempel tritt ist zu sehen und dort das „Auge von Buddha“. Auch dort ist wieder ein drittes Auge zu erkennen. Als besondere Gaben des Buddha gelten Weisheit und Mitgefühl. Heute kennt jeder den meist roten Punkt zwischen den Brauen, welcher das dritte Auge repräsentiert.

Das Siegel der Vereinigten Staaten

1782 wurde das Auge Gottes auf dem Siegel der Vereinigten Staaten abgedruckt. Während auf der Vorderseite der Weißkopfseeadler zu sehen ist, zeigt die Rückseite unter anderem eine unvollständige Pyramide. Über deren fehlender Spitze thront das Strahlendreieck mit dem Auge der Vorsehung. Eben dieses Siegel gleicht einem Wappen und ist daher auf vielen offiziellen Dokumenten abgebildet. Neben dem US-amerikanischen Siegel, befindet sich das Auge auch auf dem Ein-Dollar-Schein. Abgesehen vom Siegel, wurde das Auge schon bei den Mayas und Azteken verwendet. Archäologische Finde zeigen Kunstwerke der frühen amerikanischen Kulturen. Wofür die Artefakte verwendet wurden, darüber debattieren die Forscher wohl heute noch.

Spätere Ureinwohner Amerikas erstellten die „Klapperschlangenscheibe“. Ein Fundstück aus dem 19. Jahrhundert, welches womöglich eine verwandte Symbolik aufweist. Die sehr aufwendig verzierte Scheibe, so vermutet man, könnte das Tor zu einem höheren spirituellen Bewusstsein (Tor) darstellen. An derselben Ausgrabungsstätte tauchte noch mehrfach das Hand-Augen-Symbol auf.

Das Auge Gottes im Sternbild Wassermann

Während das Auge Gottes in fast allen Fällen nicht-physischer Natur ist, fanden Astronomen eine reale Existenz. Karl Ludwig Harding gelang es 1824 den sogenannten Helixnebel im Sternbild Wassermann zu finden. Näher steht uns kein planetarischer Nebel und somit nimmt er eventuell Einfluss auf uns. Sein Durchmesser ist so immens groß, dass ein Lichtstrahl 2,5 Jahre benötigt um ihn zu durchqueren. Zuvor müsste er 650 Jahre von der Erde dorthin reisen. Von unserem Planeten aus betrachtet, wirkt das chaotische System sehr ruhig. In seiner Mitte liegt ein dunkler Fleck, welche die Astronomen als das Auge Gottes betiteln. Seine bläuliche Erscheinung wird von einem weiß glitzernden Rand begleitet. Dies verstärkt den Anschein göttlichen Ursprungs.

Sein Aussehen ähnelt denen anderer Nebel im Weltraum. Jedoch können wir ihn durch Teleskope so gut beobachten wie keinen zweiten, da er uns so nahe steht. Was wir dort sehen, sind die Überreste eines Sterns. Seine Verwandlung zum „Roten Riesen“ geht mit der Absprengung äußerer Schichten einher. Aus seinem Inneren heraus leuchtet der Reststern noch. Wenn er irgendwann abgekühlt ist, wechselt er im Aussehen zu einem „Weißen Zwerg“. Alles in Allem ist die Erscheinung sehr beeindruckend und verdient zu Recht den Namen „Auge Gottes“.

Freimaurer & Illuminaten

Aus kirchlichem Gebrauch übernahmen die Freimaurer das Auge Gottes für ihre Zwecke. Platziert wird es unter anderem über dem Stuhl des Meisters in den Freimaurerlogen. Die Darstellung erfolgt dabei nicht immer einheitlich. Manchmal besitzt das Auge noch einen halben Strahlenkranz unter seiner Pupille.

Freimaurer interpretieren das offene Auge mit der Wahrheit, welche letzten Endes immer ans Tageslicht kommt. Anders ausgedrückt, wird das Gute immer siegen, indem es das Böse aufdeckt. Ebenso soll es das Feuer symbolisieren und die aufklärende Wissenschaft. In der Moderne angekommen, wird das Auge der Vorsehung häufig mit den Illuminaten in Verbindung gebracht. Ein Zusammenhang zwischen deren Auge Gottes und dem amerikanischen Siegel, wollte man oft nachweisen. Jedoch scheiterte es an den Belegen. Die Illuminaten wurden vom bayrischen Kurfürsten Karl Theodor 1784/85 schlussendlich verboten.

Das Auge Gottes als Schmuckstück und Begleiter

Aus welchem Anschauung Sie das Auge Gottes auch betrachten: Es begleitet uns Menschen seit vielen Jahrhunderten. Wir vertrauen dem Glauben und möchten uns mit symbolischen Gegenständen umgeben. So verstärken sich unsere Gedanken rund um die gewählte Religion oder Weltanschauung. Von uns erhalten Sie gravierte Edelsteine mit Wunschsymbol. In unserer Software können Sie den gewünschten Stein sowie ein Motiv auswählen. Dort findet sich bereits das Auge Gottes als Beispielvorlage. Ihnen steht es zudem frei, eigene Varianten dieser Symbolik hochzuladen. Falls es der Platz zulässt, gravieren wir Ihnen noch einen Wunschtext mit ein. Alles in reiner Handarbeit und jeder gravierte Edelstein als Unikat. Tragen Sie somit das Auge Gottes immer bei sich. Vorzugsweise als Halskette oder um das Hand- bzw. Fußgelenk. So ist er nicht nur stets in Gedanken bei Ihnen, sondern zeigt auch seine physische Präsenz.

Die Wirkung des Auge Gottes

Gott steht für Macht. Ganz gleich welcher Religion Sie angehören, seine Kraft ist unvergleichlich. Das Auge Gottes steht darüber hinaus für Harmonie im Leben. Es soll Streitigkeiten auflösen und die Menschen zur Versöhnung anregen. Er beschützt seinen Träger und wendet möglichen Schaden von ihm ab. Schlechter Einfluss verfliegt in seiner Anwesenheit. Viele erhoffen sich außerdem das Aufsteigen zu einer höheren Bewusstseinsebene. Die Öffnung des Stirnchakras im Kundalini-System repräsentiert dieses Bestreben. Nicht umsonst wird dieses Chakra auch als „drittes Auge“ bezeichnet. Aufgrund seiner geschichtlich sehr umfassenden Verwendung, halten wir die wichtigsten Eigenschaften des Auge Gottes fest:

  • Es steht für Macht und Überwachung (im positiven Sinne)
  • Gottes Blick ist allgegenwärtig und soll uns vor dem Bösen beschützen
  • Das Auge strebt nach Harmonie und Frieden
  • Es prüft zugleich die Menschen und andere Lebewesen
  • Wir sollen zum Auge aufschauen und uns von ihm leiten lassen

Fazit zum Auge Gottes

In einigen Kreisen wird das allsehende Auge als machtsüchtig betrachtet. Bosheit sollten wir ihm jedoch nicht unterstellen. Seine Betrachtungs- und Wirkungsweise ist enorm vielfältig. Jemanden über sich wachen zu lassen, ist grundsätzlich positiv. Sehr wohl kann dies auch Kontrolle und Dominanz bedeuten. Allerdings fassen wir das Auge Gottes im Guten auf. Es will beobachten, helfen und ggf. heilen.  Der esoterische Bezug ist gegeben und nicht zwingend mit einer Religion verbunden. Viele sehnen sich nach etwas Unterstützung, also der Kraft Gottes. Sie stärken damit den Glauben an das Leben und sich selbst. Durch die entsprechende Symbolik, Gravuren und Gegenstände, intensivieren wir den spirituellen Teil unseres Lebens. Wobei wir bei den Assoziationen absolut frei sind.

Jeder verbindet mit dem Auge Gottes etwas anderes. Ja, auch die Illuminaten verwenden das „allsehende Auge“ für ihre Zwecke. Womöglich existiert dieser elitäre Kreis mit eigener Weltanschauung auch heute noch. Doch er ist bei Weitem nicht der Einzige, welcher das Strahlendreieck mit dem Auge im Zentrum verwendet. Heißen wir es also als eine von vielen Symboliken willkommen, welche wir für unsere Spiritualität ganz bewusst verwenden können. Egal ob als Sonne, Dreieck, Hand oder anderen Formen der Darstellung.